INGENIEURBÜRO OTTO - ENERGIEBERATUNG -


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Moderne Märchen Teil 1: Man sollte die Räume durchheizen

Soll man durchheizen?
Ja, bitte. Zumindest wenn es nach den Energielieferanten geht oder Sie zu viel Geld haben und damit die Wirtschaft (Energieversorger) unterstützen wollen. Die Kunden sollen kräftig Energie verbrauchen, sonst schmilzt irgendwann der Gewinn dahin. 
Da der Hinweis des „Durchheizens“ von großen Unternehmen kommt, nimmt man im Allgemeinen an, dass dieses eine seriöse Aussage ist.
Bauphysikalisch und energetisch ist diese Aussage absoluter Quatsch.
Die Kernaussage dieses Märchens lautet, dass man niemals einen Raum auskühlen lassen soll, denn das neuerliche Aufheizen kostet mehr Energie als den Raum auf einer gewissen Temperatur zu halten.
Interessanter Weise wird dabei nie eine weitere Begründung oder gar ein kleines Zahlenbeispiel angegeben.
Die Aussage ist stark erklärungsbedürftig. Es würde wohl niemand auf die Idee kommen, ein heißes Wasser, das beim Teekochen übrig geblieben ist, „auf kleiner Stufe“ bis zum nächsten Tag warmzuhalten um damit Energie zu sparen. Am nächsten Tag ist das Wasser kalt und muss wieder unter hohem Energieeinsatz erwärmt werden, doch diese nun aufzubringende Energiemenge hätte auch das Warmhalten gekostet, sonst wäre eben die Temperatur abgesunken. Und während beim Auskühlen keine zusätzliche Energie benötigt wird, benötigt die Wärmeplatte ständig Energie, die nicht gespeichert wird sondern verloren geht.
Genau so ist es mit den „ausgekühlten Wänden“.
Rein physikalisch kann das Halten einer bestimmten Temperatur nur Energie kosten, aber keine sparen, da die Wärmeverluste um so größer sind, je größer die Temperaturunterschiede zwischen Innen und Außen ist, und genau diese Wärmeverluste muss eine Heizung ständig ersetzten. Dieser Verlust ist umso größer, je größer der Temperaturunterschied zwischen außen und innen ist. Sprich: mehr Energie kann man gar nicht verlieren, als wenn man die Wohnung immer warm hält.
Nicht nur rein physikalisch lässt sich dieses Märchen widerlegen, auch bei Messungen Bestätigtet sich, dass es weniger Energie kostet, einen ausgekühlten Raum aufzuheizen, als komplett durchzuheizen.
Wenn man also über eine gewisse Zeit einen Raum nicht nutz, macht es Sinn die Heizung für diesen Raum auszuschalten. Der einzige Nachteil ist der, dass es beim Aufheizen eines ausgekühlten Raumes etwas länger dauert.
Aber auf jeden Fall spart man dadurch Heizenergie, die in den jetzigen Zeiten teuer von Ihnen bezahlt werden muss.
Wer das alles noch nicht glaubt, kann folgenden Versuch machen, der das Problem in analoger Weise darstellt. Man nehme einen Eimer und bohre unten ein kleines Loch rein. Man füllt den Eimer mit Wasser und misst nach, ob man mehr Wasser braucht, wenn man 10 Minuten lang den Wasserspiegel immer auf vollem Niveau hält, oder ob man weniger braucht, wenn man 9 Minuten lang das Wasser durch das Loch entweichen lässt und erst kurz vor Ende der 10 Minuten Frist das Wasser bis zum ursprünglichen Niveau auffüllt.

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